Badminton – 30. Internationaler Floracup 2023 in Elmshorn
VfL Badminton war am Start
1 – 1 – 2 – 3 – ein Rucksack und ein Handtuch vom Hauptsponsor Victor und vier limitierte Siegershirts – das ist die Ausbeute, die wir in diesem Jahr vom 30. Internationalen Floracup in Elmshorn mitgebracht haben, vier Podiumsplätze, dazu noch weitere Viertelfinalplatzierungen. Doch von Beginn an:
Am Freitag, den 21. April 2023 starteten einige Mitglieder der Badminton-Abteilung die Reise nach Elmshorn, am Nachmittag ging es los mit vier Autos, fünf Jungen, sieben Mädchen und drei Betreuern sowie weiteren Eltern, die den Fahrdienst übernahmen. Überraschenderweise gab es auf der A24 nur eine größere Baustelle, ansonsten war die Autobahn nach Hamburg gut fahrbar. Am späten Abend trafen die letzten ein und die Schlafhalle wurde belegt. Mit Isomatten und Schlafsäcken bewaffnet gesellten wir uns zu den acht Neuköllnern, mit denen wir die Fahrt gemeinsam organisiert hatten. Zoe war dankenswerterweise bereits einkaufen und so musste niemand hungrig schlafen gehen. Gegen Mitternacht war dann auch Nachtruhe, denn es hieß am Morgen bereits um 07:15 Uhr frühstücken und um 08:00 Uhr mussten die ersten bereits zum Wettkampf aufbrechen. Die Spannung stieg, für einige war es erst das zweite Turnier überhaupt, für Dario sogar das erste.
Auf vier Sporthallen in ganz Elmshorn mussten wir uns für die Einzelwettbewerbe verteilen, glücklicherweise waren zwei davon fußläufig von der Schlafhalle aus zu erreichen und die anderen beiden nur 400 Meter auseinander. So fuhr Christian mit den jüngeren U15 und U17 Mädchen, den U17 Jungen sowie Leo und Tim zu den weiter entfernten Hallen, Zoe und Ole betreuten die übrigen in den nahegelegenen Hallen. Als erstjährige U17er mussten Fabi und Michel leider noch etwas Lehrgeld bezahlen, trotz teilweise guter Leistungen reichte es noch nicht um ein Spiel zu gewinnen. Ähnlich erging es den U15 Jungen Pascal, Christopher und Dario, von denen lediglich Pascal zwei Spiele gewinnen konnte, was aber ebenfalls nicht genügte um die Gruppenphase zu überstehen. So hatten die Jungen leider schon recht früh Feierabend, feuerten aber die übrigen den ganzen Tag über an. Olivia hatte noch moralische Unterstützung ihrer Familie dabei, in ihrem zweiten Wettkampf überhaupt reichte es trotz guter Leistung dennoch nicht um ein Spiel zu gewinnen. Marie verlor ihr erstes Spiel gegen eine starke Gegnerin in drei Sätzen und gewann ihr zweites Spiel. Im dritten Einzel reichte es jedoch nicht zum Sieg, so dass sie als Gruppendritte ebenfalls früh ausschied. Luisa hatte nur eine starke Gegnerin in ihrer Gruppe, gegen die sie denkbar knapp zweimal in der Verlängerung verlor, die anderen beiden Gruppenspiele gewann sie sicher und qualifizierte sich somit als eine der beiden besten Gruppenzweiten für das Viertelfinale, wo sie dann in einem knappen Spiel die Segel streichen musste. Sina hatte als einzige nur eine Dreiergruppe und gewann ihr erstes Spiel ganz souverän. Das zweite verlor sie knapp in drei Sätzen. Da jede Spielerin in dieser Gruppe ein Match gewonnen und Sina das beste Satzverhältnis hatte, ging sie dennoch als Gruppenerste ins Viertelfinale. Dort nahm sie Revanche an Maries Gegnerin, die sie im letzten Gruppenspiel rausgekickt hatte und erreichte somit das Halbfinale. Es war spannend, es war knapp, am Ende zweimal 21:19 – leider für die Gegnerin und somit blieb nur noch das Spiel um Platz 3 oder 4. Alle anwesenden VfL’er versammelten sich hinter dem Feld und feuerten lautstark an. 23:21, 12:21, 19:21 – nach großem Kampf langte es knapp nicht zum Sieg und am Ende stand Platz 4 zu Buche. Währenddessen trat Swathi in der anderen Halle in der U17 an – leider nur mit Tim als Unterstützung, da sie die Einzige war, die in dieser Halle spielte. Das erste Spiel gewann sie sicher, im zweiten Spiel musste sie gegen die an Position 1 gesetzte Gegnerin deren klare Überlegenheit anerkennen. Mit einem weiteren deutlichen Sieg im letzten Gruppenspiel qualifizierte sie sich dennoch als beste Gruppenzweite für das Viertelfinale. Hier wartete wieder eine starke Gegnerin, gegen die spätere Turniersiegerin konnte sie nicht mithalten, feierte aber dennoch das gesamte Restwochenende lang ihren Einzug ins Viertelfinale. Als nun alle anderen bereits fast fertig waren, hatten endlich auch Fiona und Marleen den Wettkampf in der U19 aufgenommen. Mit jeweils nur einem engeren Match rauschten beide durch die Gruppenphase und erreichten somit direkt das Halbfinale, da es nur zwei Gruppen gab. Gegen die jeweilige Gruppenzweite aus der anderen Gruppe taten sich beide schwer und mussten über drei Sätze gehen – beide zeigten jedoch Nervenstärke, Marleen gewann den dritten Satz mit 21:17 und Fiona ihren mit 23:21, so dass es im Endspiel zum Aufeinandertreffen der beiden Freundinnen und Doppelpartnerinnen kam. Und wie immer, wenn sie gegeneinander spielen, war es lange Zeit ein knappes Spiel mit abwechselnden Punkten auf beiden Seiten, ohne dass sich eine entscheidend absetzen konnte. Wie so oft hatte dann Fiona aber doch das bessere Ende für sich und gewann das Spiel in zwei Sätzen. Dennoch strahlten beide bei der Siegerehrung über Platz 1 und zwei.
Erschöpft aber gut gelaunt versammelten sich alle wieder in der Schlafhalle und nachdem auch die letzten geduscht und die bestellte Pizza gegessen hatten, lagen alle bereits um 23:30 Uhr in ihren Schlafsäcken um sich für den letzten Wettkampftag zu erholen. Nur die Betreuer hatten noch nicht genug und wollten nun endlich beim Mitternachtsturnier selbst einmal zum Schläger greifen.
Am Sonntag musste noch etwas früher aufgestanden werden, denn bevor es zu den Wettkämpfen ging, musste die Schlafhalle nach dem Frühstück besenrein verlassen werden. Das Gepäck wurde auf die Autos verteilt und es ging wieder in verschiedene Hallen. Die U15 Jungen konnten wieder zu ihrer Halle laufen, ebenso die U15 Mädchen, die diesmal alle in der gleichen Halle spielten. Christian und Ole fuhren mit den U17 und U19 Mädchen und Jungen in die weiter entfernte Halle. Hierbei mussten Fabi und Michel in der U19 antreten, es gab kein U17 Jungendoppel. Trotzdem konnten sie mit ihrer eigenwilligen Spieltaktik das erste Spiel gewinnen. Im zweiten Spiel genügte diese leider nicht, die Gegner waren einfach zu stark. Im letzten Gruppenspiel ging es nun darum sich mit einem Sieg noch für das Viertelfinale zu qualifizieren. Im ersten Satz waren beide zu passiv und der ging schnell verloren. Im zweiten Satz war es enger, mit offensivem Spiel und frühen Treffpunkten setzten sie die Gegner unter Druck und holten diesen Satz verdientermaßen. Doch zu Anfang des dritten Satzes schienen sie alles vergessen zu haben, was sie im zweiten Satz zum Erfolg führte, und zur Hälfte lagen sie hoch zurück. Zwar kämpften sie sich noch einmal heran, am Ende langte es leider nicht mehr zum Sieg. In der U17 spielten Swathi und Olivia zusammen, obwohl Olivia eigentlich noch U15 hätte spielen können. Anfangs merkte man ihnen noch an, dass sie noch so viel gemeinsam Doppel trainiert haben, und so ging das erste Spiel auch knapp verloren. Das zweite Spiel lief dann bereits deutlich besser und das gewannen sie nach engem ersten Satz souverän. Im dritten Gruppenspiel ging der erste Satz noch einstellig weg, aber dann konnte Ole die beiden gut einstellen und sie holten den zweiten Satz, am Ende waren die Gegnerinnen aber doch zu stark. Fiona und Marleen gingen nach dem erfolgreichen Einzel zuversichtlich in die Konkurrenz. Sie spielten in einer Fünfergruppe jede gegen jede. In den ersten drei Spielen wurden sie ihrer Favoritenrolle auch entsprechend gerecht, so dass es im vierten und letzten Spiel gegen die bis dahin ebenfalls ungeschlagenen letzten Gegnerinnen zu einem entscheidenden Finalspiel um den Turniersieg ging. Wieder versammelte sich der Fanclub aller Anwesenden hinter dem Feld und sorgte für die passende Atmosphäre und bejubelten den knappen 21:19-Erfolg im ersten Satz. Mittlerweile war auch der Fanclub der Gegnerinnen eingetroffen und war nicht leiser als wir – richtig schöne Floracup-Stimmung. Und es blieb weiterhin spannend: Am Ende entschieden einige leichte Fehler den Satz in der Verlängerung mit 22:20 zu Gunsten der Gegnerinnen. Dass die gewählte Taktik dennoch die richtige war, zeigte sich zu Beginn des Entscheidungssatzes, denn schnell lagen unsere Mädels wieder vorn und gingen mit einer beruhigenden Führung zum Seitenwechsel. Die Gegnerinnen dagegen waren mittlerweile völlig entnervt und fanden nicht mehr zurück ins Spiel. Mit 21:12 im letzten Satz ging der Titel an Fiona und Marleen, die nun auch nach ganz oben auf das Siegerpodest steigen durfte. Nach der Siegerehrung noch schnell duschen und dann ging es in die anderen Hallen, wo mittlerweile auch alle ihre Spiele beendet hatten. Bei den U15 Jungen war leider nichts zu holen, im Doppel ist der Abstand zur Konkurrenz sogar noch etwas größer als im Einzel. Die U15 Mädchen starteten mit gemischten Gefühlen: das vermutlich stärkere Doppel Sina und Luisa startete mit einer deutlichen Niederlage in den Wettkampf – allerdings auch gegen die späteren Finalistinnen. Mit zwei lockeren Siegen in den weiteren Gruppenspielen qualifizierten sie sich aber dennoch für das Viertelfinale. Das gleiche gelang Marie und Amelie Senftleben aus Neukölln, die das erste Spiel gewannen und dann das zweite abgeben mussten. Die etwas unglückliche Auslosung sah vor, dass beide Paarungen nun im Viertelfinale gegeneinander spielen mussten. Gut daran: Ein Paar würde auf jeden Fall das Halbfinale erreichen. Schlecht daran: dies auf Kosten des Turnierendes für die anderen beiden. Mit 21:11 und 21:13 setzte sich das eingespielte Doppel Luisa und Sina durch. Im Halbfinale mussten allerdings auch sie ihren Gegnerinnen und späteren Turniersiegerinnen den Vortritt lassen. So ging es nun im allerletzten Spiel noch einmal um die Chance auf das Podest zu steigen und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, bei dem sich keine Paarung entscheidend absetzen konnte. Folgerichtig ging es nach 21:19 und 19:21 in einen entscheidenden dritten Satz und auch hier blieb es bis zum Ende knapp und es hieß 21:18 – dieses Mal für unsere Mädels, die damit doch noch den Sprung auf Platz 3 verwirklichen konnten und ebenso wie Fiona und Marleen eines der begehrten Siegershirts in Empfang nehmen durften.
Nachdem nun alle Spiele beendet waren, ging es für alle noch einmal in die Haupthalle um die bestellten und mit Namen bedruckten Turniershirts abzuholen und noch ein Gruppenfoto zu machen. Es folgte die übliche Abschiedsprozedur und alle machten sich müde aber gut gelaunt auf die Rückfahrt nach Berlin. Die Stimmung in der Gruppe war fantastisch, unabhängig von den Ergebnissen wurde angefeuert und die anderen unterstützt und auch, wer vielleicht nicht ganz so erfolgreich war, hat an diesem Wochenende viel gelernt.
Auch für alle Betreuer war es ein langes Wochenende, ein herzlicher Dank geht an Zoe, Ole, Leo, Tim, Daniela, Stefan und Christian, die gefahren sind, gecoacht haben und alle weiteren Organisationen vor Ort geregelt hatten, damit alle eine bleibende Erinnerung mit nach Berlin nehmen konnten.
Und noch eine kleine Überraschung zum Abschluss: Mit den hervorragenden Leistungen insbesondere unserer Mädels haben wir den vierten Platz in der Gesamtwertung aller teilnehmenden Vereine belegt. Fiona und Marleen brachten sogar das Kunststück fertig, nur zu zweit die Vereinswertung in der Altersklasse U19 zu gewinnen.
Fazit: WIR KOMMEN WIEDER!!!
Christian
Fotos: Daniela Chybych, Christian Neumann, Tim Schulz