Zum aktuellen Stand des Handballsports im VfL Lichtenrade

HB-Stand-02072020

Liebe Lichtenrader HandballerInnen,

seit der Informationsveranstaltung am 18.06. sind mittlerweile zwei Wochen vergangen. Da sich seitdem einiges getan hat und auch nicht alle Interessenten zur Veranstaltung anwesend sein konnten, wollen wir hiermit die Lichtenrader Handballwelt über den aktuellen Stand informieren.

An der Veranstaltung nahmen ca. 50 SportlerInnen, TrainerInnen und Eltern am Vereinsheim des VfL Lichtenrade teil. Darüber hinaus besuchten uns Vertreter des Handball-Verband Berlin (HVB), des Landessportbund Berlin (LSB) und aus der Politik, die neutral und sachlich insbesondere zu Spielrechten, Hallenzeitenvergabe und Problemen bei der Vereinsgründung informierten und Fragen beantworteten.

Bei den Gästen handelte es sich um:

  • HVB-Präsident Thomas Ludewig
  • HVB-Vizepräsident Recht Dr. Hans-Joachim Wolf
  • LSB Stellv. Direktor und Abteilungsleiter Finanzen und Service Jens Krüger (Mediator im bisherigen Mediationsverfahren)
  • Bezirksstadtrat Oliver Schworck (Jugend, Umwelt, Gesundheit, Schule und Sport)
  • Kevin Kühnert (BVV-Mitglied Tempelhof-Schöneberg, Stellv. Bundesvorsitzender SPD, Bundesvorsitzender Jusos)

Nach einigen, teilweise auch sehr hitzig geführten Diskussionen stehen vor allem zwei Ergebnisse im Vordergrund:

  1. Die vorhandenen Probleme zwischen dem Gesamtverein und der ehemaligen Handball-Abteilungsleitung sind absolut lösbar. Gewichtige Gründe für eine Abspaltung gibt es nicht. Dies bekräftigte insbesondere Herr Krüger vom LSB, der als Vermittler im – von der ehemaligen Abteilungsleitung leider nicht zu Ende geführten – Mediationsverfahren über die strittigen Themen im Detail informiert ist.
    Mit dem Ziel die Einheit der Lichtenrader HandballerInnen zu erhalten, unterbreiteten Vertreter der Alten Herren (Ü32) den Vorschlag eines Vermittlungsverfahren unter Ihrer Leitung. Dass der anwesende Präsident des Lichtenrader SV (LSV) forderte, dies im kleinen Kreis und explizit unter Ausschluss von HVB und LSB durchzuführen, genügte dem Anspruch des VfL an die Transparenz zwar nicht, dennoch sagten beide Seiten zu, sich auf ein solches Verfahren einzulassen.
  2. Die Aussagen und Versprechen, die vom LSV gegenüber Eltern und SportlerInnen geäußert wurden, werden kaum haltbar sein. Die Verantwortlichen haben sich den Prozess rund um die Gründung eines Vereins, die Feststellung der Sportförderungswürdigkeit durch die zuständige Senatsverwaltung und die Aufnahme in den Handball-Verband Berlin anscheinend deutlich einfacher vorgestellt, als er tatsächlich ist.
    Bezüglich der Hallenzeiten wird nach Einschätzung der fachkundigen Gäste noch einige Zeit vergehen, bis der LSV die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Selbst nachdem diese erfüllt sind, muss man sich im Vergabeverfahren als ein neuer Verein – im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der mit Hallenzeiten chronisch unterversorgt ist – erst einmal “hintenanstellen”.
    Da dem VfL Lichtenrade – dem bereits erfolgten Meldebericht entsprechend – alle Startrechte in den jeweiligen Ligen und Altersklassen zugesprochen wurde, besteht nicht nur die Gefahr, dass die Erwachsenenmannschaften beim LSV in niedrigeren Spielklassen als bisher antreten müssen, sondern auch die grundsätzliche Teilnahme am Spielbetrieb gefährdet ist.

Im Nachgang der Veranstaltung war der Vorstand des VfL damit beschäftigt, viele Fragen von verschiedenen Seiten zu beantworten und sich untereinander bezüglich des Schlichtungsverfahrens abzustimmen. Aus terminlichen Gründen der vorgesehenen Schlichter konnte der erste Gesprächstermin nicht gehalten werden. Es wurde aber umgehend ein Ausweichtermin vorgeschlagen und gleichzeitig ein inhaltlicher Vorschlag zur Bereinigung der Situation erarbeitet. Daher ist es umso bedauerlicher, dass wir auf Umwegen erfahren mussten, dass der LSV den Ausweichtermin anscheinend abgesagt hat. In einem kürzlich verteilten Informationsschreiben haben die Verfasser des LSV den ausgefallenen Termin anscheinend kurzerhand nachträglich zum “letzten Versuch” erklärt. Der VfL hat dies nicht so aufgefasst und ist von diesem Vorgehen enttäuscht. Auch wenn wir weiterhin gesprächsbereit sind, scheint der LSV mit einem Anwaltsgespräch beim HVB einen anderen Weg gehen zu wollen. Natürlich wird der VfL der Einladung des HVB folgen.

Wir möchten uns jedoch an dieser Stelle bei den Alten Herren (Ü32) für unseren Anteil daran entschuldigen, dass der gewünschte Schlichtungsprozess wohl nicht stattfinden wird. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Verantwortlichen des LSV das Verfahren noch schneller aufgeben würden als das zuvor geführte Mediationsverfahren mit dem LSB.

Bezüglich der weiteren Aussagen und Versprechungen in dem erwähnten Informationsschreibens des LSV möchten wir erneut den Adressaten empfehlen, diese selbst zu hinterfragen, ob sie einer kritischen Überprüfung standhalten.

Der VfL möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Hallenzeiten für die Sommerferien am 01.07. vom Schul- und Sportamt vergeben wurden. Dem VfL wurden alle beantragten Hallenzeiten zugeteilt. Der LSV hat erwartungsgemäß keine Hallenzeiten erhalten.

Erste Trainingstermine wurden bereits vom VfL organisiert und werden zeitnah stattfinden. Die entsprechenden Mannschaften werden über die Hallen und Zeiten direkt informiert.

Ebenfalls höchst erfreulich ist, dass die Unterstützung durch Lichtenrader HandballerInnen weiterhin hervorragend ist, und die Anzahl derer, die sich für eine Zukunft im VfL engagieren wollen, weiterhin wächst.

Wir danken euch, dass Ihr unserem VfL Lichtenrade in diesen schwierigen Zeiten die Treue haltet!

Auch den Mitgliedern, die die Kündigung ihrer Mitgliedschaft inzwischen zurückgezogen haben, möchten wir herzlich danken.

 

Mit sportlichen Grüßen

Der Vorstand des VfL Lichtenrade 1894 e.V.