Faktencheck – Handballsport Lichtenrade
Liebe Sportler*innen, Trainer*innen, Eltern und Unterstützer,
der Gesamtverein VfL Lichtenrade wurde von der Gründung eines neuen Sportvereins in Lichtenrade genauso überrumpelt, wie die meisten von euch wahrscheinlich auch.
Natürlich gab es in den vergangenen zwei Jahren Differenzen. Der Vorstand des Gesamtvereins möchte jedoch betonen, dass der Handball von herausragender Bedeutung für den VfL Lichtenrade ist und auch immer war. Bei den Streitigkeiten ging es ausschließlich um einzelne Inhalte und es wurde nie irgendein Engagement kategorisch in Frage gestellt. Die Probleme betrafen fast ausschließlich den Bereich der Finanzen im Umfeld der ersten Männermannschaft. Auch handelte es sich nie um unbegründete Vorstöße, sondern stets um von spezialisierten Steuerberatern oder dem Bereichsleiter Finanzen des LSB als problematisch bestätigte Themen. Seitens des Vorstands ging es nie um mangelndes Verständnis für die Notwendigkeit der Ausgaben oder darum diese zu verbieten, sondern darum, diese in Zukunft so umzusetzen, dass sie nicht mehr problematisch sind. Leider jedoch haben sich die Fronten in Bezug auf einzelne maßgeblich verantwortliche Personen in der Leitung der Handballabteilung so stark verhärtet, dass es keine erfolgreiche Zusammenarbeit mehr gegeben hat und einige Dinge nicht so gelaufen sind, wie sie hätten laufen müssen. Die Mediation mit Hilfe des Landessportbundes, um die sich der Vorstand sehr bemüht hat und in die große Hoffnung gesetzt wurde, wurde leider von den Vertretern der Handball-Abteilungsleitung nicht angenommen und nicht zu Ende geführt.
Aber auch vor dem Hintergrund der bestehenden Konflikte kann in den Augen des Gesamtvereins und auch zahlreicher verärgerter Handballer damit nicht dieser Bruch mit der langen Handballtradition im VfL gerechtfertigt werden. Kategorisch nicht zu rechtfertigen ist außerdem die Art und Weise, in der diese Abspaltung von den Verantwortlichen erzwungen wird. Die Lichtenrader Handballer wurden ihres demokratischen Mitspracherechts beraubt und von den Verantwortlichen vor vollendete Tatsachen gestellt. Sportkameraden, die sich für einen Verbleib im VfL aussprechen, anderweitig kritisch äußern oder nur noch nicht entschieden haben, werden unter Druck gesetzt oder sogar beschimpft. Sportler und Eltern werden überrumpelt und mit höchst fragwürdigen Versprechungen zum Lichtenrader SV gelockt. Diese Abwerbungsbemühungen sind weiterhin in vollem Gange.
Der VfL Lichtenrade sieht sich im Interesse aller Lichtenrader Handballer daher in der Pflicht, über die bei der Abwerbung gemachten Versprechungen aufzuklären.
Bezüglich der zur Verfügung stehenden Hallenzeiten ist zu berücksichtigen, dass sämtliche von den Mannschaften des VfL bisher genutzten Trainingszeiten bis zur nächsten Vergaberunde durch das Bezirksamt dem VfL Lichtenrade rechtswirksam zugewiesen sind. Bis zum 01.10.2020 hat der Lichtenrader SV nach aktuellem Stand keine Hallenzeiten und kann sich auch nicht einfach über die Prozesse und die Autorität des Bezirksamtes hinwegsetzen. Auch danach ist nicht garantiert, dass Hallenzeiten zur Verfügung stehen, da der neu gegründete Verein zunächst von der zuständigen Senatsverwaltung für sportförderungswürdig befunden werden muss.
Vorher besteht kein Anrecht auf Hallenzeiten. Dazu sind bestimmte Prüfungen notwendig und der Landessportbund (LSB) muss angehört werden. Bei allen beteiligten Organisationen ist zu Corona-Zeiten nicht von einer schnellstmöglichen Bearbeitung auszugehen. Es besteht also sogar das Risiko, dass der Lichtenrader SV erst zum nächsten Turnus im Frühjahr 2021 Hallenzeiten erhält.
Der neu gegründete Verein ist außerdem noch nicht Mitglied im Handball-Verband Berlin (HVB). Ohne diese Mitgliedschaft ist weder eine Teilnahme der Mannschaften am Spielbetrieb, noch eine Übertragung der Spielrechte an den Lichtenrader SV möglich.
Auch der Versicherungsschutz des LSB für Unfälle und Haftpflicht ist nicht gegeben, da dieser erst durch die Mitgliedschaft im HVB und dessen Mitgliedschaft im LSB zustande kommt. Für eine Mitgliedschaft im HVB ist es notwendig, dass das Präsidium sich für die Aufnahme entscheidet, nachdem die Mitgliedsvereine (auch der VfL) Einwände äußern durften.
Ebenfalls nicht möglich ist eine Übertragung der Startplätze in den Erwachsenen-Ligen. Erwachsenen-Mannschaften des Lichtenrader SV müssen nach bisherigem Informationsstand in den untersten Ligen starten. Aus Sicht des Vorstands ist es fragwürdig, ob die Teams des Lichtenrader SV überhaupt nächste Saison spielen können, da der Meldeschluss beim HVB am 15.05. war. In den Jugendligen kommt ein Punktesystem zum Einsatz. Bei den Erwachsenen jedoch bleibt der Startplatz beim VfL Lichtenrade. Der VfL wird diese Startrechte wahrnehmen. Sportler, die beim VfL Lichtenrade in den entsprechenden Ligen spielen wollen, haben in jedem Fall Vorrang vor allen anderen etwaigen Interessenten an diesen Startrechten.
Der Satzung entsprechend wird der Gesamtvorstand nach dem Rücktritt der Abteilungsleitung die kommissarische Leitung der Handballabteilung übernehmen, bis die Abteilung sich selbst auf dem sportlich demokratischen Wege eine neue Leitung wählen kann. Der Vorstand wird alle in seiner Macht stehenden Maßnahmen ergreifen, um den Sportler*innen, die im VfL Lichtenrade Handballsport betreiben wollen, dies zu ermöglichen.
Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass sowohl Kündigungen der Mitgliedschaft, als auch Niederlegungen des Spielrechts zurückgezogen werden können.
Mit sportlichen Grüßen
Der Vorstand des VfL Lichtenrade 1894 e.V.