Tagesspiegel LEUTE – Tempelhof-Schöneberg – Marode Hallen

– SPORTLER –

Marode Hallen. Vor allem in den südlichen Stadtteilen sind derzeit einige Schulsporthallen aufgrund von Schäden nicht nutzbar. Betroffen sind die Hallen der Grundschule im Taunusviertel, des Georg-Büchner-Gymnasiums sowie der Gustav-Heinemann-Oberschule. Der Sportunterricht muss entweder teilweise ausfallen, ist beeinträchtigt, findet nur im Freien statt oder wird an andere Schulen verlagert. Dies geht aus der Antwort von Stadtentwicklungsstadträtin Angelika Schöttler (SPD) auf eine kleine Anfrage des CDU-Verordneten Hagen Kliem hervor.

Die Schäden an den einzelnen Standorten. In der Lichtenrader Grundschule im Taunusviertel ist den Angaben zufolge die Halle seit dem Winter 2019/2020 gesperrt, sie soll im Sommer 2023 wieder nutzbar sein. Dort hatte es verschiedene große Wasserschäden gegeben. Das Gebäude war in den 1990er Jahren entstanden. Die Baukonstruktion habe in Kombination mit Starkregen in den vergangenen Jahren zu einer erhöhten Schadensanfälligkeit geführt. Betroffen seien unter anderem Bauteile wie Lichtkuppeln oder das Gründach. Der Sanierungsaufwand wird auf 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Am Georg-Büchner-Gymnasium. Hier nennt Schöttler die defekte innenliegende Dachentwässerung als ursächlich für den Schaden nach einem Starkregen. Die Turnhalle wurde im Juli 2020 gesperrt; sie soll zum Schuljahresbeginn 2022/23 wieder zur Verfügung stehen. „Die Gesamtkosten für Rückbau, Entsorgung, Tiefbau- und Entwässerungsarbeiten, Erneuerung des Sportbodens, Nebenarbeiten und Ingenieurleistungen betragen knapp 150.00 Euro“, teilte Schöttler mit.

An der Gustav-Heinemann-Schule. Dort musste die doppelstöckige Halle Mitte Dezember gesperrt werden: Dort war ein Fenster, ein Oberlicht, herausgefallen, so dass sämtliche Fenster überprüft werden musste. Die Arbeiten in der unteren Halle waren Mitte Januar abgeschlossen, die Kontrolle für die oberen Fenster war aufwendiger, deswegen musste dieser Teil länger geschlossen bleiben.

Schäden auch in Schöneberg. In der Sporthalle an der Münchener Straße ist die untere Halle seit einem Wasserschaden infolge undichter Wasser- und Abwasserleitungen im Oktober des vergangenen Jahres betroffen. Sie soll in diesem Monat wieder zur Verfügung stehen. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 34.000 Euro.

„Eine sehr ernüchternde Lage.“ Diese zeige die Antwort des Bezirksamts, sagt der CDU-Verordnete Kliem. „Ich habe den Eindruck, dass der Neubau – die sogenannte Schulbauoffensive – nicht so richtig in die Gänge kommt, da viel Energie in die veraltete Schul- und Sportinfrastruktur gesteckt werden muss. Dadurch dauere eigentlich beides viel zu lange. „Und Prioritätensetzungen sind nicht wirklich erkennbar“, sagt Kliem.

  • Wer bekommt wann welchen Platz? Weil die Sportplätze und -hallen im Bezirk rar sind, hat es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der Vergabe der Nutzungszeiten durch das Sportamt gegeben. Jetzt haben Grüne und SPD in der Bezirksverordnetenversammlung den Antrag gestellt, dass künftig ein regelmäßiger Bericht über die Vergabe veröffentlich wird. Das Thema steht auf der Sitzung des Sportausschusses an diesem Dienstagnachmittag.
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Quelle: Tagesspiegel LEUTE – Tempelhof-Schöneberg